Wusstest Du schon, dass die Markttechnik die reinste Form der Technischen Analyse ist? Mein Sohn würde sagen, es ist die „ungepimpteste“ Art und Weise zu handeln. Übersetzt sprechen die meisten Profis dabei vom Handel auf dem „nackten“ Chart. Also dem erkennen einer Richtung ganz ohne weitere Hilfen, wie beispielsweise Indikatoren.

Der Vorteil dieser „nackten“ Art der Richtungsbestimmung – auch das betonen die Experten immer wieder – ist, dass keine unnötige Verzögerung oder Verzerrung auf dem Chart entstehen.

Eine Kerze bildet sich durch den am Markt gestellten Kurs (dieser wiederum entsteht durch Angebot und Nachfrage). Ein Indikatorwert hingegen wird mit Hilfe vergangener Kursdaten ermittelt. Er ist also immer mindestens einen Schritt später dran, als die Darstellung des reinen Kurses auf dem Chart.

Leider ist es, wie so oft, leichter gesagt als getan. Genau aus diesem Grund können uns Indikatoren dennoch gute Hinweise darauf geben, wann wir im Markt sein möchten und wann nicht – da können die Gurus noch so oft sagen, dass das Trading rein nach Kurs am besten sei. Für mich funktioniert eine Kombination aus beidem seit fast zwei Jahrzehnten hervorragend. Aber darum soll es jetzt nicht gehen.

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Den Begriff Markttechnik hat mein Kollege Michael Voigt im deutschen Sprachraum maßgeblich geprägt. Dabei ist das ganze international bekannter unter dem Namen „Dow-Theorie“. Charles Henry Dow hat bereits Ende des 19. Jahrhunderts ein recht detailliertes Regelwerk in einer Vielzahl von Publikationen zugänglich gemacht.

Eigentlich Beeindruckend, wie nachhaltig die Forschungen und Erkenntnisse von Charles Dow auch heute noch funktionabel eingesetzt werden können.

Markttechnik kurz gesagt: Der Versuch durch exakte Trendbestimmung Ein-, Ausstiege und Stop-Marken zu identifizieren.

Damit sind die Fragen aus dem Betreff eigentlich schon zu 100% beantwortet. Trotzdem, zum besseren Verständnis noch ein Musterbild.

Für die alten Hasen nichts neues: Ein Aufwärtstrend liegt vor, wenn wir steigende Hoch- und steigende Tiefpunkte im Chart haben und ein Abwärtstrend liegt vor, wenn fallende Hoch- und Tiefpunkte auf dem Chart zu erkennen sind.

Das Trading selbst sollte dann ausschließlich in Richtung des Trends erfolgen. Wie bereits kurz beschrieben und in der Darstellung zu sehen, lassen sich Ein- und Ausstieg sowie mögliche Stop-Loss-Marken mit etwas Übung ebenfalls sehr gut auf dem Chart-Bild ausmachen.

Damit das alles hier nicht bloß schnöde Theorie bleibt, werde ich in einem meiner nächsten Beiträge das Ganze noch mit Charts aus der Praxis weiter untermauern. Bis dahin wünsche ich Dir viel Spaß beim Ausprobieren der Trendbestimmung und natürlich erfolgreiches Trading.


Dein Mario Lüddemann

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